Frühfluktuation beim Onboarding ist ein ernstes Problem, dem viele Unternehmen gegenüberstehen. Wenn neue Mitarbeiter kurz nach ihrer Einstellung das Unternehmen wieder verlassen, beeinträchtigt dies nicht nur die Produktivität, sondern verursacht auch hohe Kosten und interne Spannungen. Eine effektive Integration neuer Mitarbeiter ist daher entscheidend für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.
In diesem Artikel gehen wir darauf ein, was Frühfluktuation bedeutet, was unter Frühfluktuation zu verstehen ist, warum sie für Unternehmen so bedeutend ist und wie durch gezielte Maßnahmen die Bindung neuer Mitarbeiter verbessern werden kann.
Frühfluktuation beschreibt die Kündigung neuer Mitarbeiter innerhalb kurzer Zeit nach ihrer Einstellung. Meistens erfolgt diese Kündigung in der Probezeit oder sogar vor dem ersten Arbeitstag. Diese Art der Mitarbeiterfluktuation ist besonders problematisch, da sie häufig auf grundlegende Probleme im Einstellungs- und Onboarding-Prozess hinweist.
Die genaue Definition von Frühfluktuation variiert, umfasst jedoch typischerweise die Zeitspanne vom Vertragsabschluss bis zum Ende der Probezeit. Viele Mitarbeiter kündigen bereits vor ihrem ersten Arbeitstag oder innerhalb der ersten Wochen bis Monate im Unternehmen. Ursachen dafür können falsche Erwartungen an die Stelle, mangelnde Integration ins Team oder unzureichende Einführung in die Unternehmenskultur sein.
Die Häufigkeit von Frühfluktuation ist alarmierend: Laut der Haufe Onboarding-Studie 2021 kündigten 36 % der neuen Mitarbeiter noch vor ihrem ersten Arbeitstag, und weitere 15 % erwogen eine Kündigung bereits am ersten Arbeitstag. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, effektive Onboarding-Prozesse zu implementieren, um neue Mitarbeiter von Anfang an optimal zu unterstützen und ihre langfristige Bindung an das Unternehmen zu fördern.
Wenn neue Arbeitnehmer kurz nach ihrer Einstellung das Unternehmen wieder verlassen, entstehen nicht nur hohe Kosten, sondern auch Probleme im Team und in den Arbeitsabläufen.
Insgesamt verdeutlichen diese Probleme die Notwendigkeit, den Onboarding-Prozess zu optimieren und sicherzustellen, dass neue Mitarbeiter von Beginn an gut integriert und durch sinnvolle Onboarding-Maßnahmen unterstützt werden. Effektive Maßnahmen zur Reduktion von Frühfluktuation tragen dazu bei, die Mitarbeiterbindung zu erhöhen, die Unternehmenskultur zu stärken und langfristigen Erfolg zu sichern.
Wissenswert: Eine hohe Frühfluktuationsrate ist besonders in der heutigen Zeit problematisch. Die zunehmende Wechselbereitschaft der Mitarbeiter und der demografische Wandel führen dazu, dass immer mehr Arbeitsplätze unbesetzt bleiben.
Sie können mithilfe einer einfachen Formel berechnen, wie hoch der Prozentsatz der Mitarbeiter ist, die das Unternehmen kurz nach ihrer Einstellung wieder verlassen. Dazu benötigen Sie lediglich die Anzahl der ausgeschiedenen Neueinstellungen und die Gesamtzahl der Neueinstellungen. Wichtig ist, dass beide Zahlen aus einem bestimmten Zeitraum stammen (z. B. ein Quartal oder ein Geschäftsjahr), damit die Berechnung aussagekräftig ist.
Wenn Ihr Unternehmen innerhalb von 3 Monaten 20 neue Mitarbeiter eingestellt hat und am Ende der Probezeit sind noch 14 dieser Mitarbeiter im Unternehmen tätig, weil 7 frühzeitig ausgeschieden sind, dann entsteht die Rechnung 7/20*100= 35 %
Das bedeutet, dass mehr als ein Drittel der neuen Mitarbeiter innerhalb der Probezeit oder sogar noch vor ihrem ersten Arbeitstag das Unternehmen verlassen haben. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Ursachen für diese Frühfluktuation dringend untersucht werden sollten.
Frühfluktuation kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, die sowohl im Einstellungsprozess als auch im Onboarding und der Unternehmenskultur verwurzelt sind. Die häufigsten Gründe sind:
Durch eine genaue Analyse dieser Faktoren können Unternehmen gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Frühfluktuation zu reduzieren und eine langfristige Mitarbeiterbindung zu gewährleisten.
Frühfluktuation ist nicht nur ein organisatorisches Problem, sondern führt auch erhebliche Kosten, die oft unterschätzt werden. Diese Kosten lassen sich dabei in direkte und indirekte Kosten unterteilen.
Durch das Erkennen und gezielte Beheben der Ursachen von Frühfluktuation können Unternehmen nicht nur die Bindung neuer Mitarbeiter stärken, sondern auch die damit verbundenen Kosten erheblich senken.
Wenn Sie diesen Beitrag lesen, sind Sie vermutlich mit den Schwächen Ihres Onboarding-Prozesses vertraut. Führt Ihr Onboarding aktuell zu vielen frühzeitigen Kündigungen in Ihrem Unternehmen? Wenn ja, dann finden Sie hier im folgenden Abschnitt bewährten Tipps, um Ihr Recruiting zu optimieren und die Mitarbeiterbindung zu stärken.
Ein transparenter und realistischer Rekrutierungsprozess ist der erste Schritt zur Vermeidung von Frühfluktuation:
Bereiten Sie neue Mitarbeiter noch vor ihrem ersten Arbeitstag optimal vor:
Ein strukturiertes und umfassendes Onboarding ist entscheidend für die Integration neuer Mitarbeiter, daher können folgende Elemente sinnvoll sein:
Unser Tipp: Der Onboarding-Prozess sollte weit über allgemeine Unternehmensinformationen und fachliche Schulungen hinausgehen. Ein positionsbezogenes Onboarding ist entscheidend, um sicherzustellen, dass neue Mitarbeiter genau wissen, welche Aufgaben auf sie zukommen, welche Herausforderungen zu bewältigen sind und welche Strategien erfolgreich angewendet werden. Dadurch können neue Teammitglieder potenzielle Fehler vermeiden und Entscheidungsprozesse durch gesammelte Erfahrungen und bewährte Praktiken optimieren.
Die soziale und kulturelle Integration ist ebenso wichtig wie die fachliche Einarbeitung.
Unterstützen Sie die neuen Mitarbeiter kontinuierlich und bieten Sie Entwicklungsmöglichkeiten.
Digitale Tools gestalten den Einarbeitungsprozess effizienter und versorgen neue Mitarbeiter schnell mit allen relevanten Informationen.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen und dem Einsatz geeigneter Tools können Unternehmen die Frühfluktuation deutlich verringern und gleichzeitig die Zufriedenheit und Bindung neuer Mitarbeiter langfristig stärken. Ein durchdachtes und gut strukturiertes Onboarding-Programm ist daher entscheidend für einen erfolgreichen Start und eine dauerhafte Zusammenarbeit.
Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter mit einer digitalen Plattform
Unsere great2know-Plattform erleichtert Ihnen die nahtlose Integration neuer Mitarbeiter in alle Unternehmensbereiche. Ob allgemeines Onboarding, positionsbezogene Wissenstransfers oder unser digitales Unternehmensgedächtnis – wir bieten Ihnen die Werkzeuge, um Ihr Team effektiv zu unterstützen und jedem neuen Mitarbeiter den optimalen Start zu ermöglichen.
Frühfluktuation beim Onboarding stellt ein ernsthaftes Problem dar, das Unternehmen teuer zu stehen kommen kann. Es mindert nicht nur die Produktivität, sondern verursacht auch hohe Kosten und interne Spannungen. Eine gezielte Optimierung des Onboarding-Prozesses ist daher unerlässlich.
Durch die Implementierung transparenter Rekrutierungsprozesse, strukturierter Preboarding-Maßnahmen und umfassender Onboarding-Programme können Unternehmen die Frühfluktuation erheblich reduzieren. Besonderes Augenmerk sollte auf die kulturelle und soziale Integration sowie die kontinuierliche Unterstützung und Entwicklung neuer Mitarbeiter gelegt werden. Investieren Sie in Ihre neuen Mitarbeiter und legen Sie eine starke Grundlage für den zukünftigen Erfolg Ihres Unternehmens.